Mobile Pflege für alte Menschen
Zwei Jahre lang hat AMINA das von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) co-finanzierte Projekt „Mobile Pflege in Gori“ durchgeführt, das alleinstehende alte Menschen in der Kleinstadt Gori und deren Umgebung in ihren Häusern besucht und ihnen bei der Bewältigung ihrer täglichen Probleme geholfen hat. Viele Senioren bekommen extrem niedrige Pensionen – etwa 50 Euro im Monat. Damit können sie sich nicht einmal genug zum Essen kaufen, geschweige denn dringend notwendige Medikamente.
Ziel des Projekts war der Aufbau eines mobilen Pflegedienstes in Kooperation mit der Stadtverwaltung Gori. Rund 70 alte Menschen wurden vom Team des Pflegedienstes betreut, wobei die Leistungen medizinische Basisversorgung, Haushaltshilfe und psychosoziale Beratung umfassten. Bei der Auswahl des Personals wurden speziell arbeitslose Personen mit medizinischen Vorkenntnissen berücksichtigt, insbesondere aus der Bevölkerungsgruppe der intern Vertriebenen, die im Bereich Heimhilfe weitergebildet und im mobilen Pflegedienst angestellt wurden.
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Das Projekt auf einen Blick:
- Ort: Gori
- Ziel: Die Betreuung bedürftiger Seniorinnen und Senioren in ihrem häuslichen Umfeld.
- Zielgruppe: 70 Personen
- Dauer: 1.7.2014 – 30.6.2016 (verlängert bis 31.8.2016)
- Projektpartner: SSK (georgischer Arbeiter-Samariter-Bund); ASBÖ (Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs)
- Projektleiterin: Irina Kldiashvili
- Gesamtkosten: 80.800 Euro (OEZA Vertrag: 8108-04/2014, Förderhöhe: 40.400 Euro)
Projektaktivitäten:
- Die Seniorinnen und Senioren wurden zu Hause besucht und ihre Bedürfnisse festgestellt.
- Medizinische Basisversorgung, Haushaltshilfe und psychosoziale Beratung wurden angeboten.
- Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Altenpflege wurde geleistet.
In aller Kürze: Georgien
Georgien liegt im südlichen Kaukasus und ist ein wenig kleiner als Österreich. Seit 1991 ist das Land unabhängig, hat aber mit zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Problemen zu kämpfen. Eines davon ist die schlechte Gesundheitsversorgung. Auf 1.000 Einwohner kommen lediglich fünf Ärzte und drei Krankenhausbetten. Etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt in Armut, 18% sogar in extremer Armut.
Mangelnde Altenbetreuung
Durch die Abwanderung der arbeitsfähigen Bevölkerung sind in Georgien vor allem Kinder und alte Menschen allein zurückgeblieben. Viele SeniorInnen leben in baufälligen Häusern oder renovierungsbedürftigen Wohnungen. Sie bekommen nur sehr geringe Pensionen, da die heutige alte Generation noch in der Sowjetzeit gearbeitet hat. Es reicht kaum zum Überleben, vor allem wenn die Menschen krank sind – und dies ist häufig der Fall. Ein großes Problem ist auch die Vereinsamung, besonders in einem Land, in dem die Familie traditionell einen sehr wichtigen Stellenwert besitzt.